Sächsische Zeitung
17.06.2004

Ein schönes Räuberstück

geschrieben von Hans Klecker


Es war Interesse und auch Neugierde, dass ich mir am 10. Juni das dreiviertelstündige Theaterstück
"Die Räuber kommen", gespielt von einem meinem Räuberhauptmannkollegen, ansah.
Und es hat sich gelohnt.

In diesem Einmannstück erzählt und gestaltet Sven Heine die tragische Geschichte von Johannes Karasek. Sie beginnt dem Lehrjahren des späteren Räuberhauptmanns und endet mit der Kerkerhaft in der Dresdener Bastion. Die Handlung findet in einer Tischlerwerkstatt statt. Die Stimmen der handelnden Personen (Räuber, Beraubte, Dragoner) werden über einen Lautsprecher eingespielt. Herr Heine spricht übrigens nicht nur die Worte des Räuberhauptmanns live, sondern setzt auch das von den Tonträger Gesagte spielerisch um. Mehrmaliges Umkleiden ist dabei unausweichlich. Die Lichteffekte, der ständige Wechsel von Hell und Dunkel und die unterschiedliche Lautstärke wirken bei dieser Vorstellung faszinierend auf die Zuschauer. Im Publikum herrscht Totenstille.

Sven Heine öchte sein Theaterstück, das unter der Anleitung des Schauspielers Jan Baake entstanden ist, vielen Interessenten zeigen und will damit durch die Oberlausitz tingeln.
Und den meisten wird es so gefallen wie mir, den Schülern genauso wie dem Mittelalter und den Senioren, den hier Geborenen genauso wie den Touristen.